Wir sind in der Zeit, in der im Deutschen Reich viele Dutzend kleine und große Grafen, Fürsten und Erzbischöfe über ihre Länder herrschen. Wie in Oldenburg, wo die Grafen seit mehr als 300 Jahren das Sagen haben.
Ganz anders nebenan. Hier gibt es keinen herrschenden Grafen, sondern viele kleine Häuptlinge, die mal mit, mal gegeneinander um die Vorherrschaft in Ostfriesland kämpfen. Im Jahr 1426 ist es mal wieder soweit: Ocko II. tom Brok und Focko Ukena versammeln ihre Leute zur Schlacht. Ocko hat sich diesmal Verstärkung geholt. Sein Schwippschwager ist der Graf von Oldenburg und der kommt mit seinen Leute zur Hilfe. Ihm schließen sich der Erzbischof von Bremen und die Grafen von Hoya, Diepholz und Tecklenburg an, alle in den Hoffnung auf reiche Beute. Am 27. September 1426 treffen die Heere zwischen Detern und Holtgast aufeinander.
Es ist ein denkbar schlechter Ort für eine Feldschlacht, denn es gibt nur einen schmalen Weg durch das sumpfige Gelände. tom Brok und seine Verbündeten marschieren deshalb nicht auf breiter Front, sondern hintereinander Richtung Detern. Im Gegensatz zu den Angreifern hat sich Focko Ukena mit den lokalen Gegebenheit vertraut gemacht. Er nutzt das zu seinem Vorteil und kann das zahlenmäßig größere oldenburgisch-ostfriesische Heer, das aus Richtung Holtgast anrückt, schlagen. Dietrich von Oldenburg flüchtet, etliche seiner Mitkämpfer werden gefangen genommen, fallen oder ertrinken auf der Flucht.
Ocko II. tom Brok kann flüchten, gerät aber ein Jahr später nach einer weiteren verlorenen Schlacht in Gefangenschaft, verliert alles und stirbt neun Jahre später als letzter seines Geschlecht. Focko Ukena ist jetzt der mächtigste Häuptling in Ostfriesland, verscherzt es sich aber mit den Ostfriesen, weil er die Steuern erhöht und den Bauern ihre Rechte nimmt. Sie jagen ihn aus dem Land, Er stirbt zehn Jahre nach der Schlacht von Detern im Groningerland. Dietrich von Oldenburg kommt glimpflich davon. Er muss einen Vertrag unterschreiben, in dem er verspricht, die Ostfriesen in Ruhe zu lassen.